Mein Elysium

Mein erster Roman, erschienen 1993, trägt den Titel „Die Insel Elysium“. Ich habe ihn zusammen mit Dieter von Henko geschrieben, aber die Verlegerin bestand darauf, dass das Buch nur unter meinem Namen erschien. Da der Verlag dann sowieso pleite ging und von einem Honorar keine Rede sein konnte, ist der finanzielle Aspekt nebensächlich, aber Dieter von Henko hätte wirklich mit als Autor fungieren sollen. Schade!

Zum Inhalt:

Bettina ist eine junge Frau, die sich mit den Anforderungen des äußeren Lebens arrangiert hat, doch in ihrem Innern gibt es eine unstillbare Sehnsucht, weitere Dimensionen des Lebens zu entdecken und in sich zu entwickeln. Zunächst gelingt ihr dies nur in ihren Träumen, wo sie den Zugang zu ihren unerfüllten (und unerfüllbaren?) Wünschen findet. Dann lädt Heinrich Dolittle, ein Mann, mit dem sie ihre Träume teilen kann, sie auf eine Insel am Rande der Welt ein. Was beide dort im Tal der Windmühlen bei den blauen Früchten, mit dem Zentralcomputer, mit der Mannschaft der „Shadow“, bei Festen und Spielen, mit den Speiks und mit dem geheimnisvollen Gärtner erleben, lässt ihnen ihre Reise trotz aller Gefahren als wichtig und richtig erscheinen.

 

Nun da ich mein „Elysium“ im Alten Land (wieder)gefunden hatte, kann ich auch an meinen ersten Roman, der schon bei seiner Entstehung und noch mehr bei der Veröffentlichung von Konflikten geprägt war (mehr als einmal wollte ich die Arbeit daran mittendrin abbrechen,) in Frieden aufschlagen und darin lesen.

Eigentlich steht in den Lehrbüchern für Romanschriftsteller „Konflikt, Konflikt, Konflikt ist es, was einen Roman spannend macht“. In diesem Roman ging alles recht harmonisch zu - eine Sehnsucht, die ich mit der Romanheldin teilte -, und die Konflikte tobten mit dem Co-Autor und der Verlegerin.

Man lernt nie aus! Wenn ich doch damals schon gewusst hätte, dass Autor(innen) die wunderbare Möglichkeit haben, in reinster Harmonie zu leben, indem sie Tod und Teufel und sonstiges Unerwünschte in ihre Bücher verbannen!

Jedoch - wenn es im Leben außerhalb von Büchern gelingt, mit Konflikten produktiv umzugehen, ist das eigentlich noch viel besser, oder? Elysium pur!